Südliches Afrika

2017

Tag 1

Als wir im strömenden Regen in Kapstadt angekommen sind, hieß es so schnell wie möglich das Mietauto von Sixt abholen und sicher im Linksverkehr im trockenen Hotelzimmer ankommen. Zum Glück war unser Hotel Verde Cape Town Airport nur 1 km vom Flughafen entfernt und bot uns eine sehr schöne empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit.

An unserem ersten Morgen in Südafrika erwartete uns strahlender Sonnenschein und wir besuchten die Waterfront am ältesten Hafen Südafrikas sowie das nur ca. 15 Gehminuten entfernte Kapstadt-Stadion, wo wir das Glück hatten, dass sich nach ein paar kaum merklichen Regentropfen ein wunderschöner Regenbogen direkt über dem Stadion zeigte. 

Anschließend fuhren wir mit der Seilbahn auf den Tafelberg. Schon bei der Fahrt nach oben erhielten wir durch das Rotieren der Gondel einen atemberaubenden Ausblick auf Kapstadt und das Meer. Zugegebenermaßen haben wir die Temperaturen am Gipfel etwas unterschätzt, sodass wir mit unseren leichten Jacken aus dem Handgepäck etwas frierten. Es rieselten sogar ein paar Schneeflocken herab. Durch die kahle, felsige Landschaft zu schlendern und vom 1.086 Meter hohen Tafelberg hinab zu sehen, war jedoch so aufregend, dass sich das Kältegefühl bald wieder legte. Obendrein entdeckten wir einen Klippschliefer. 

Nach dem Abenteuer auf dem Tafelberg fuhren wir mit unserem Mietauto durch den Tafelberg-Nationalpark und an das südliche Ende der Kap-Halbinsel. Direkt vor uns überquerten Mangusten, kleine Erdmännchen-ähnliche Genossen, die Straße. Auch konnten wir Paviane, Impalas und schließlich am Endpunkt, dem Kap der guten Hoffnung, auch noch riesig erscheinende Strauße beobachten. Das Kap selbst bot einen recht stürmischen Ausblick auf das Meer mit einem Schild, welches es als das "cape of good hopes" ausweist. 

Anschließend ging's wieder weiter nördlich zum Boulders Beach bei Simons-Town. An diesem ca. 30 Fahrminuten entfernten Sandstrand fand man 1983 ein einsames Pinguin-Pärchen. Zwischenzeitlich hat sich dieses vermehrt und andere Familien angezogen, sodass sich nun neben den abgerundeten Granitfelsen über 2.500 Afrikanische Pinguine an dem Strandabschnitt befinden. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, die süßen Tierchen beim Baden und Watscheln zu beobachten - wir finden diese Erfahrung sollte man keinesfalls verpassen!

Nach den vielen Eindrücken und Erlebnissen ließen wir den Tag mit leckerem Essen im Zentrum von Simons Town ausklingen. 

Tag 2

Am nächsten Tag machten wir von Hout Bay aus eine kurze aber einzigartige Bootsfahrt nach Seal Island, einem Felsausläufer mit einer Kolonie von Südafrikanischen Seebären. Hier konnten wir unzählige sonnenbadende Seebären sowie einzelne Kormorane beobachten. Fast noch aufregender war allerdings unsere anschließende Begegnung mit einem wilden Seebären direkt am Hafen. Einer der Fischer vor Ort lockte den Seebären aus dem Wasser, sodass wir das mächtige Tier aus nächster Nähe betrachten, füttern und sogar anfassen konnten! Hierzu gehört schon etwas Mut - zugegebenermaßen vielleicht auch ein bisschen Naivität. Allerdings war es ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte - das war uns auch ein bisschen Kleingeld als Dank für den Fischer wert. 

Anschließend erkundeten wir weiter die mit beeindruckenden Berglandschaften, malerischen Seen und weißen Sandstränden versehene Landschaft der Kap-Halbinsel und machten uns auf den Weg ins nächste Abenteuer.

Es ging zum Cheetah Outreach - einer Tierschutzorganisation für Raubtiere bei Kapstadt, die sich insbesondere für die Rettung der Geparden einsetzt. Der Besuch unterstützt nicht nur das Projekt, sondern ist auch ein außergewöhnliches Erlebnis. Wir konnten einem Tier ganz nahe kommen und den Geparden fast wie eine zahme Hauskatze streicheln, was er zu genießen schien. Neben den Geparden gab es auch einen Karakal und diverse Hunde, Füchse und Erdmännchen.

Am Abend verließen wir die Kap-Halbinsel und traten unseren Flug von Kapstadt nach Durban an.

Tag 3

Heute wechselten wir nicht nur die Stadt, sondern auch das Land. Wir hatten eine Tour nach Lesotho geplant - in ein kleines Königreich, das vollständig von südafrikanischem Territorium eingeschlossen ist und ganzheitlich auf über 1.000 Höhenmetern liegt. 

Beginnen sollte unser Abenteuer in dem kleinen Königreich mit einer Fahrt durch das höchste Gebirge des südlichen Afrikas, die Drakensberge. Zum Glück hatten wir mit Don einen vertrauenswürdigen Fahrer, der unser Allrad-Geländefahrzeug auf der schmalen (Kies-) Straße an den steilen Abhängen entlang lenkte. Als schon einige Höhenmeter hinter uns lagen, staunten wir nicht schlecht über einen gefrorenen Wasserfall - unsere Kleiderwahl war wohl ein zweites Mal auf dieser Reise nicht die beste. Der Sanipass hielt immer wieder neue atemberaubende Panoramen für uns bereit . Ein paar Tierskelette am Wegesrand unterstrichen den verlassenen und einsamen Charakter der unberührten Natur in der Hochebene. Wir verspürten aber kein Gefühl von Unbehagen, sondern die atemberaubende Szenerie ließ uns einfach nur staunen und die Ruhe genießen. Als wäre die holprige Fahrt in einem Geländefahrzeug in schwindelerregenden Höhen nicht schon Abenteuer genug, erkannte Don wohl unsere fast unstillbare Abenteuerlust und forderte uns auf, das letzte Stück nicht IN sondern AM Fahrzeug zurückzulegen (natürlich hätten wir aber ablehnen können). So standen wir hinten auf einem kleinen Plastikanbau des Fahrzeugs, den wir als Trittbrett nutzten, hielten uns an der Reling fest und waren einfach nur gepackt von dem unglaublichen Abenteuer. 

Nach dieser Fahrt waren wir an unserem ersten Ziel in Lesotho angekommen, dem "Highest Pub in Africa". In der auf 2874 Metern Höhe gelegenen Kneipe gönnten wir uns nach der abenteuerlichen Fahrt einen Glühwein - ja, auch wir staunten, als uns hier ein Glühwein empfohlen wurde!

Nach ein paar Fotos mit dem unglaublichen Panorama und einer Stärkung im Pub ging es weiter zu einem kleinen Dorf im Königreich. Hier wurden wir freundlich von den Bewohnern empfangen, durften ihre aus Stein gebauten kleinen, runden Hütten ansehen und ihr selbst gebackenes Brot probieren. Nachdem wir an dem höchsten Punkt unserer Reise, auf  3240 Höhenmetern, angekommen waren, traten wir völlig überwältigt von dem Erlebten unseren Heimweg an.

Es war eines unserer beeindruckendsten Abenteuer, das man kaum in Worte fassen kann. Durch das atemberaubende Bergpanorama, die ruhige Atmosphäre und Stille sowie das einfache Leben der Bewohner befanden wir uns für einen Tag in einer anderen Welt.

Tag 4

Heute ging es durch den Osten Südafrikas, wo wir die ersten Giraffen sahen und unzählige Ziegen und Kühe, die sich auf der Straße befanden, nach Ponta d'Ouro in Mosambik. Hier verwandelten sich die Teerstraßen in Sandstraßen. Abends machten wir einen kleinen Spaziergang durch ein Dorf in der Nähe unserer Unterkunft.

Tag 5

Heute hatten wir eigentlich eine Bootsfahrt gebucht mit der Gelegenheit, mit wilden Delfinen zu schwimmen. Da der Wind jedoch zu stark war, konnte diese nicht stattfinden. Stattdessen genossen wir einen entspannten Strandtag und spazierten entlang der Küste - nach den vielen Abenteuern der Vortage war ein solcher Erholungstag eine nicht ungelegene Abwechslung.

Tag 6

Heute stand unsere erste wirkliche Safari in Südafrika an. Es ging in den Hluhluwe-iMfolozi-Nationalpark. Hier konnten wir Giraffen, Antilopen, Wildschweine, verschiedene Vogelarten und sogar Nashörner beobachten.

Die bis zu 4 Tonnen schweren Nashörner überquerten direkt vor unserem Mietwagen die Straße und lieferten uns damit definitiv das Highlight des Tages!

Abends fuhren wir nach St. Lucia und genossen unser leckeres Abendessen im Barraca Restaurant.

Tag 7

Morgens machten wir uns auf den Weg zur fußläufig gut erreichbaren Bootsfahrt im iSimangaliso Wetland Park. Hier sahen wir zahlreiche Nilpferde und konnten zwei Männchen sogar beim Kampf beobachten. An den Ufern lagen ein paar Krokodile. Die Bootsfahrt war ein tolles Erlebnis, das man bei dem Besuch dieses Parks nicht verpassen sollte. Voller Vorfreude starteten wir anschließend in den iSimangaliso Wetland Nationalpark, wo sich uns insbesondere Antilopen, Wildschweine, Affen und die ersten Elefanten zeigten. Es war beeindruckend, diese mächtigen Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Nach einem Abstecher zum Cape Vidal, einem menschenleeren riesigen Sandstrand, führten wir unsere Safari im iSimangaliso Wetland Park im Grassland Drive fort. Hier kamen den am heutigen Tag gesehenen Tieren Wasserbüffel und Zebras hinzu.

Tag 8

Nach unserer Nacht im Flamboyant Appartment machten wir uns auf den Weg in das ehemalige Swasiland, jetzt Eswatini. Eswatini ist das kleinste Land und die kleinste Monarchie der südlichen Hemisphäre. Durch die überschaubare Hauptstadt Lobamba, die kleine Stadt Mbabane und vorbei am Maguga Lake und dem Königspalast fuhren wir zum Nationalmuseum. Auf dem Weg wurden wir von Polizisten angehalten. Nach einer Ausweiskontrolle und einem kurzen Gespräch durften wir jedoch weiterfahren. Das 1972 gegründete Nationalmuseum ist für unsere Verhältnisse recht klein und zeigt insbesondere traditionelle Kleidung, Häuser und Werkzeuge. Unserer Ansicht nach ist ein kurzer Besuch ausreichend. Mehr zu bieten hat das Mantenga Swasi Culural Village. Hier haben wir eine Führung durch das Dorf mit interessanten Informationen zur Kultur und den Traditionen erhalten. Bevor es zu unserer Unterkunft für die nächsten 3 Nächte ging, machten wir einen Abstecher zu den nahegelegenen Mantenga-Falls.

Tag 9

Nach unseren Abstechern nach Lesotho und Eswatini setzten wir unsere Reise in Südafrika fort. Durch das Phabeni Gate ging es in den Krüger-Nationalpark, das größte Natur- und Wildschutzgebiet in Südafrika. Benannt wurde der Park nach Paul Krüger, dem Sohn deutscher Einwanderer, der Präsident von Südafrika war und das Gebiet 1898 zum Schutzgebiet für Wildtiere erklärte. Im Nationalpark leben heute 147 Säugetierarten - unter anderem die berühmten "Big 5" - Elefant, Leopard, Nashorn, Büffel und Löwe. Neben den Säugetieren leben hier natürlich auch zahlreiche Vögel, Reptilien, Fische und über 330 Baumsorten. 

Um auch nacht- und dämmerungsaktive Tiere zu sehen, brachen wir schon sehr früh morgens zur Safari auf. Das erste Tier ließ nicht lange auf sich warten. Wir hatten das Glück einen Honigdachs zu sehen! Kurze Zeit später folgten Hyänen. Auch wenn man den ganzen Tag mit dem Auto durch den Park fährt, wird eine Safari definitiv nie langweilig - vor allem nicht im Krüger Nationalpark. Es ist eine wunderschöne Entdeckungstour, die bei jeder Sichtung eines Tieres Freude bereitet. Hat man einmal ein Tier erspäht, möchte man es beim Ruhen, Spielen oder Fressen beobachten. Man kann die Wildtiere anders als in Zoos in ihren natürlichen Habitaten erleben - das macht eine Safari so besonders! Neben dem Honigdachs begegneten wir heute Elefanten, Wasserbüffel, Antilopen, Affen und Zebras - es war definitiv ein gelungener Tag.

Tag 10

An Tag zwei unserer Safari im Krüger-Nationalpark sahen wir neben Hyänen, Elefanten, Büffeln, Antilopen, Zebras, Nashörnern und Wasserböcken ein Rudel Wildhunde. Wildhunde sind die größten wild lebenden Hunde der afrikanischen Savanne. Sie sind leider stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. In freier Wildbahn gibt es heute nur noch rund 5000 - es war ein echtes Glücksgefühl, als wir die bunt gemusterten Hunde sahen! Mit einem unserer Erlebnisse an diesem Tag möchten wir euch an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass in den Nationalparks langsames Fahren unerlässlich ist. Direkt vor der Motorhaube unseres Fahrzeugs sprang eine Antilope vom Gebüsch über die Straße. Wären wir schneller gefahren, hätten wir das Tier erfasst. Noch eine weitere Sache, die wir in der Situation gelernt haben: Um zu sehen, ob die Antilope unseren Wagen nicht doch gestreift hatte, stiegen wir kurz aus. Erst beim Einsteigen fielen uns die in wenigen Metern Entfernung am Wasserloch liegenden Krokodile auf. Inmitten wilder Tiere sollte man sein Auto besser nicht verlassen!

Heute beendeten wir unsere Safari bereits am Nachmittag, da wir noch etwas anderes vorhatten: Wir durften Elefanten hautnah erleben in Malelane!

Tag 11

Wie die Tage zuvor starteten wir auch in den letzten Tag unserer Safari mit einem lecker zubereiteten Joghurt-Früchtebecher von Edwin, dem Inhaber der Lodge.

Heute erwartete uns nochmal ein Highlight: Neben den übrigen Tieren der letzten Tage sahen wir ihn heute - den König der Tiere! 

Mit der Beobachtung von Löwen endete also unsere Safari im Krüger Nationalpark und wir machten uns auf zu unserer nächsten Unterkunft - dem Thulamela in Hazyview.

Hier nächtigten wir in einer romantischen und abgeschiedenen Hütte mit einem eigenen Whirlpool auf der Veranda. Von Bäumen und Rosenblättern umgeben, verbrachten wir den Abend bei Kerzenschein im warmen Wasser und genossen die entspannte Atmosphäre in der Natur.

Tag 12

Für heute hatten wir uns die Panorama Route vorgenommen, eine lange Straße, die durch eine Gebirgskette führt. Entlang der Straße liegen zahlreiche Naturschauspiele und beeindruckende Landschaften. Unsere Fahrt führte uns durch den Blyde River Canyon zu unserem ersten Halt, dem "God's Window". Von hier hat man eine atemberaubende Aussicht, der perfekte Ort um spektakuläre Fotos zu schießen. An der Seite des Hanges ist im Übrigen in einer Höhe von 701 Metern über dem Thal eine Aussichtsplattform errichtet. Vorbei an den beiden Wasserfällen "Berlin falls" und Lisbon falls" führte unser Weg zu den "Three Rondavels". Der Blick auf die Felslandschaft ist beeindruckend und ein Besuch absolut empfehlenswert! Mit den Bourke's Luck Potholes wartet ein weiteres Naturwunder an der Panorama Route. Durch das fließende Wasser und Auswaschungen sind hier Strudellöcher im roten Sandstein entstanden. Beeindruckt von all dem Gesehenen machten wir uns nun auf den Weg nach Johannesburg. Nach einem kleinen Spaziergang am Abend übernachteten wir im Hotel Signatur Lux Sandton. 

Tag 13

Am nächsten Morgen flanierten wir zum Nelson Mandela Square und danach ging es zu unserem Flug auf die Seychellen! Dort angekommen fuhren wir mit unserem Mietwagen zu unserem Hotel "Marie Laure Suites" auf der Hauptinsel Mahe.

Tag 14

Heute stand ein Inselhopping mit dem Boot nach La Digue und Praslin an. Auf La Digue, der kleinsten der drei bewohnten Hauptinseln der Seychellen, erwarteten uns Traum-Sandstrände, kristallklares Wasser und riesige Palmen und Schildkröten! Die touristische aber dennoch idyllische Insel hält zahlreiche atemberaubende Fotomotive bereit, zum Beispiel den Strandabschnitt Anse Source d'Argent mit seinen Granitformationen. Zu unseren Highlights gehörten aber auch die Riesenschildkröten. Die ca. 100 Zentimeter großen Tiere waren sehr zutraulich und schienen Streicheleinheiten am Hals durchaus zu genießen. 

Hinsichtlich des kristallblauen Wassers steht die Insel Praslin der Insel La Digue in nichts nach. Hier waren wir aber nicht hauptsächlich wegen der Strände, sondern wegen des Nationalparks "Vallee de Mai". Besonders bewundernswert in dem Dschungelgebiet ist die Coco de Mer-Palme, die nur auf den Seychellen wächst und die größten Kokosnüsse der Welt trägt. 

Tag 15

Am vorletzten Tag unserer Reise machten wir einen wundervollen Schnorchelausflug, bei dem wir zahlreiche bunte Meeresfische sahen und genossen den letzten Abend am Beau Vallon Beach. Neben der Begegnung mit den Meeresfischen machten wir heute Bekanntschaft mit sogenannten Flughunden. Diese Säugetiere haben eine Flügelspannweite von etwa 100 Zentimetern, eine Körperlänge von fast 20 Zentimetern und eine Kopfform, die im Aussehen einem kleinen Hund ähnelt.

Tag 16

Bevor wir unsere Fahrt über die Hauptstadt Victoria zum Flughafen antraten, genossen wir noch unsere letzten Stunden an einem der Traumstrände der Seychellen.