Östliches Afrika

38 Tage

Tag 1

In das Abenteuer "östliches Afrika" sprangen wir wortwörtlich geradezu hinein! Direkt nach unserem Nachtflug nach Mauritius machten wir uns mit unserem Mietauto auf den Weg nach Le Morne, wo wir von einem Boot aus ins offene Meer zu wilden Delfinen sprangen! Es war ein einzigartiges Erlebnis und als wir mit den Delfinen im kalten Wasser badeten, war keine Spur mehr von Müdigkeit durch den Flug in der vergangenen Nacht. Nachdem die Schule von Delfinen weiterzog, begaben wir uns zurück aufs Boot, um an anderer Stelle wieder ins Meer zu springen und beim Schnorcheln zahlreiche bunte Meeresfische und einen Seestern zu beobachten. 

Als wir unsere Reise mit dem Mietwagen fortführen wollten, wartete eine böse Überraschung auf uns: Wir hatten vergessen, das Licht auszuschalten und die Batterie war leer. Zum Glück fand sich schnell ein netter Helfer, sodass wir das Auto gemeinsam wieder zum Laufen brachten.

Auf dem Weg zu unserer ca. 30 Kilometer entfernten Unterkunft in Flic en Flac hatten wir noch viel vor: Nach einem Abstecher zum Gris Gris Beach und dem Ganga Talao Tempel, ging es zu dem erloschenen Vulkan Trou aux Cerfs, dem Alexandra Falls Viewpoint und dem Black River Gorges Nationalpark. Weiter ging's zu den Chamarel Waterfalls und der Siebenfarbigen Erde, einem Naturphänomen in der Nähe der Ortschaft Chamarel, das als eines der touristischen Hauptattraktionen gilt. Die Farben der Hügellandschaft entstehen durch die Umwandlung von Basaltlava in Tonminerale. Im Hotel Les 2 Canons angekommen, genossen wir den Sonnenuntergang im Pool.

Tag 2

Heute machten wir uns auf den Weg in den nur ca. 5 Kilometer entfernten Casela Nature & Leisure Park. In dem Tier- und Freizeitpark warteten insbesondere Affen, Giraffen, Nashörner, Flamingos, Ziegen und Zebras auf uns, aber auch Löwen und Riesenschildkröten, mit denen wir hautnahen Kontakt hatten. Der Park bietet die einzigartige Möglichkeit, dem König der Tiere ganz nahe zu kommen und mit ihm zu spazieren. Die Tiere sind zwar von klein auf an Menschen gewöhnt, aber bleiben doch unberechenbar, sodass wir vor der Begegnung in den Umgang mit den Tieren eingewiesen und mit einem Holzstock ausgestattet wurden. Anfangs begleitete uns ein mulmiges Gefühl, als wir uns ohne Zaun neben den Tieren befanden, allerdings legte sich dieses bald und wir konnten das Abenteuer genießen. Begleitet wird man bei den Spaziergängen übrigens von erfahrenen Guides und nur von Tieren, die freiwillig rauskommen. Die Riesenschildkröten schienen unsere Streicheleinheiten am Hals übrigens zu genießen. Unser nächstes Ziel war der Botanische Garten in Pamplemousses, wo wir vorbei an hohen Palmen, exotischen Pflanzen und riesigen Seerosen schlenderten. Dann fuhren wir durch Port Louis und vorbei am Cap Malheureux zu unserem Hotel für die nächsten drei Nächte  - dem Zilwa Attitude. 

Tag 3 & 4

Das Hotel Zilwa-Attitude begeisterte uns mit der Lage am schönen Sandstrand, seinen zahlreichen Restaurants und Bars, den Wassersportaktivitäten und der beeindruckenden Poolanlage, sodass wir die Tage hier richtig genießen konnten.

Wir können das Hotel für einen entspannten Urlaub absolut empfehlen!

Tag 5

Heute flogen wir auf Mauritius' französische Nachbarinsel La Reunion, die uns mit ihren von Wasserfällen und Bächen durchzogenen grünen Hügellandschaften verzauberte. Insbesondere besuchten wir auf der Insel mit einem Durchmesser von lediglich 70 Kilometern die Cascade Niagara, den Talkessel Cirque de Salazie, das kleine Dorf Hell-Bourg sowie den Vulkan Piton de la Fournaise.

Den Besuch des Vulkans möchten wir allen Abenteuerlustigen dringend empfehlen!

Der 2.632 Meter hohe Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane der Welt, im Schnitt kommt es alle neun Monate zu einem Ausbruch. Bereits die Fahrt zum Vulkan, bei der man eine atemberaubende Mondlandschaft durchquert, ist spektakulär.

Nach diesem Abenteuer ging’s weiter zur Aussichtsplattform Belvedere de Bois-Court, nach Kelonia und St. Gilles les Bains.

Übernachtet haben wir anschließend im Hotel Les Creoles.

Tag 6

An unserem letzten Tag auf La Reunion starteten wir mit einer wunderschönen Aussicht vom 2.184 Meter hohen Berg Piton Maido. Nach der Erkundung der atemberaubenden Natur ließen wir uns zum Abschluss in der Hauptstadt Saint-Denis von im kreolischen Stil erbauten Villen aus der Kolonialzeit verzaubern. Dann ging es mit der Propellermaschine zu unserem nächsten Reiseziel: Madagaskar!

Tag 7

Nach einem morgendlichen Blick aus dem Hotelzimmer des Hotels The Citizen auf Antananarivo, die Hauptstadt Madagaskars und den Lake Anosy starteten wir in unser Abenteuer auf der viertgrößten Insel der Welt. Bei einem Abstecher zum Queens-Palace und dem Königshügel von Ambohimanga sahen wir bereits unser erstes Wildlife - an den Bäumen hingen riesige Spinnen, vor denen unser Guide offensichtlich gar keine Scheu hatte. Beim Vorbeigehen an dort angelegten Teichen erklärte er, dass das Teichwasser durch die einheimische Bevölkerung getrunken wird, solange die Fische darin überleben und nicht aufgrund mangelnder Wasserqualität sterben. Bereits hier wurde deutlich, dass Madagaskar eines der am wenigsten entwickelten und ärmsten Länder der Welt ist und uns das Leben und die Natur auf unserer Reise noch ins Staunen bringen wird. Wir ließen die chaotische und volle Hauptstadt hinter uns, um das Naturparadies im Indischen Ozean zu entdecken. 

Nun ging's zum Reserve Peyrieras. Dieses beeindruckt vor allem durch die Chamäleons, Schlangen und den wohl bekanntesten Vertretern der madagassischen Tierwelt - den Lemuren. Wir hatten sogar das Glück, eines der Tiere mit einem Baby zu sehen. Obendrein hat man hier die Gelegenheit, die unterschiedlichsten Chamäleons aus nächster Nähe zu beobachten und sie sogar zu halten. Noch abenteuerlicher ist allerdings die Interaktion mit den Schlangen. Auch diese Tiere darf man tragen - sofern man das will und sich traut. Beim Halten der größten der dortigen Schlangen - einer Boa - merkte man definitiv, dass es sich um eine Würgeschlange handelt. Die Erfahrung möchte ich zwar nicht missen, es wird jedoch tatsächlich eine einzigartige bleiben. Neben den genannten Tieren gibt es hier insbesondere  Krokodile, Fledermäuse, verschiedene Frösche und Tenreks. Nach einem aufregenden und wundervollen Tag genossen wir unsere Unterkunft - die Mantadia Lodge - mit Infinity-Pool mitten im Dschungel. Für noch mehr Romantik befand sich im Zimmer ein kleiner Holzofen, welcher mit einem entspannenden Feuer zu einem perfekten Abschluss des Tages beitrug.

Tag 8

Nach der Begegnung mit den oben genannten Tieren sollte es jetzt zu dem wirklichen "Wildlife" in den Regenwald Madagaskars gehen. Dieses Abenteuer begannen wir im 1989 gegründeten Andasibe-Mantadia-Nationalpark, welcher die Wälder Mantadias mit dem Analamazoatra Reservat vereint, der die Indri-Lemuren beheimatet.  Auf der Suche nach wildlebenden Tieren balancierten wir hinter unserem Guide auf Baumstämmen über Flüsse und wanderten vorbei an zahlreichen Farnen und tropischen Gewächsen -  immer begleitet von den Geräuschen des Dschungels. Allein die Tour durch den Dschungel ist atemberaubend, aber dabei zahlreiche wildlebende Lemuren zu entdecken, war absolut überwältigend! Die Wanderung bergauf wurde schließlich auch durch einen spektakulären Ausblick belohnt, bei dem wir noch einmal vor Augen geführt bekamen, wo wir uns befanden: In den Tiefen des madagassischen Dschungels! Da wir von den Lemuren nicht genug bekommen konnten, war unser nächster Stopp das Reservat von Vakona. Mit einem Kanu fuhren wir ein paar Meter zur sogenannten Lemureninsel, auf welcher die Tiere in Freiheit leben. Hier konnte man den verschiedenen Lemurenarten ganz nahe kommen, teilweise sprangen die Tiere sogar auf die Schulter oder den Kopf! Es war ein einzigartiges Erlebnis und der Besuch schien nicht nur uns, sondern auch den Tieren Spaß zu machen. Nach einer weiteren Fahrt mit dem Kanu legten wir an einem anderen Landstück an, das hauptsächlich von den wahrscheinlich bekanntesten Lemuren - den Kattas - bewohnt wird. Hier verließen wir das Kanu zwar nicht, aber die neugierigen Bewohner statteten uns einen freundlichen Besuch ab - sogar mit Küsschen zur Begrüßung. Auch während der entspannten Fahrt über das Wasser sahen wir Lemuren. Sehr schön zu beobachten waren vor allem die tanzenden Sifakas, die auf zwei Beinen durch die Landschaft hüpften. Neben den Lemuren bewohnen das Reservat auch Krokodile, Chamäleons, Vögel und Fossa - die größte Raubkatze Madagaskars.

Tag 9

Heute stand ein Besuch des Analamazaotra Reservats auf dem Programm, in welchem auch die Indris leben - die einzige Art der Lemuren, die durch Gesänge untereinander kommuniziert. Auch diese Wanderung durch den Dschungel war ein voller Erfolg, wir sahen und vor allem HÖRTEN die Indris! Durch das Singen der Tiere entstand in den Tiefen des Dschungels eine mystische, kaum in Worte zu fassende Atmosphäre. Ein weiteres Highlight war die Sichtung eines riesigen, giftgrünen Chamäleons. Anschließend fuhren wir übers Land zurück nach Antananarivo in das Hotel Le Chato Park.

Tag 10

Heute um 6 Uhr morgens sollte unser Flug auf die Komoren starten. Letztendlich konnten wir aber erst nach einem Tagesaufenthalt am Flughafen gegen 21 Uhr abends in ein Flugzeug steigen. Wie wir anfangs schon festgestellt hatten, zeigte sich hier einmal mehr, dass Madagaskar eines der am wenigsten entwickelten Länder ist. Auch am Flughafen konnte kaum jemand Englisch. Alles in allem war Madagaskar ein riesiges Abenteuer, das wir nicht missen möchten. Hinsichtlich der Flora und Fauna ist Madagaskar ein wahres Paradies und wohl kaum mit einer anderen Insel zu vergleichen.

Tag 11

Aufgrund der Verspätung unseres Fluges blieb uns nur wenig Zeit auf den Komoren - dem unberührten Inselparadies an der Ostküste Afrikas.

Nach unserer Nacht in einem Strandhäuschen des Hotels Golden Tulip genossen wir den dortigen Traumstrand, gingen auf Entdeckungstour in nächster Nähe und ließen uns von dem türkisblauen Wasser und der idyllischen Landschaft verzaubern.

Tag 12

Nun ging's aufs afrikanische Festland - in ein Land mit atemberaubender Tier- und Pflanzenwelt: Nach Tansania. Unser erstes Abenteuer war so groß, dass wir es vom Flugzeug aus bereits sehen konnten. Wir unternahmen eine Wanderung am Kilimanjaro an der nördlichen Grenze Tansanias. Der Kilimanjaro ist mit 5.895 Metern der weltweit höchste freistehende Berg und ist UNESCO-Weltnaturerbe. Unser Ziel war (zu meiner Freude) nicht der Gipfel, sondern der Materuni-Wasserfall sowie eine Kaffeeplantage und das Dorf, in dem unser Guide lebt. Gemeinsam mit unserem Guide und Holzstöcken machten wir uns auf den beschwerlichen und rutschigen Weg. Mit der Erinnerung an dieses matschige Abenteuer, den Anblick der Wasserfälle und den freundlichen Empfang am Dorf hat sich die Wanderung aber definitiv gelohnt. Die Einwohner gaben uns sogar leihweise Schuhe, da unsere voller Schlamm und durchnässt waren. Sie zeigten uns dann, wie sie Kaffee herstellen und ließen uns selbst probieren. Am interessantesten war aber nicht die Kaffeeherstellung an sich, sondern vielmehr mit welcher Lebensfreude und Unbeschwertheit die Bewohner arbeiteten. Es wurde gesungen, getanzt und gelacht. Umgeben von malerischer Natur im warmen Wasser entspannen und die Seele baumeln lassen war genau das, was wir nach diesem Abenteuer brauchten! Unser nächstes Ziel waren also die Kikuwleta Hot Springs - heiße Quellen inmitten grüner Vegetation, deren Wasser so klar ist, dass man bis auf den Boden sehen kann und so warm, dass man sich einfach rundum wohlfühlt. Zwischen den Mangrovenwurzeln und den üppigen grünen Pflanzen durch das langsam fließende, weitgehend schattige, Gewässer zu gleiten während hin und wieder die Sonne durch das Dickicht blinzelte und das Wasser in noch tieferen Blautönen erstrahlen ließ, war Entspannung pur. 

Nach dem wohltuenden Badeerlebnis machten wir uns auf den Weg vorbei an dem ein oder anderen Baobab nach Arusha.

Tag 13

Nach unserer Nacht im Camp nahe Arusha starteten wir unsere erste Safari in Tansania im Tarangire Nationalpark in einem oben offenen Geländefahrzeug. Ein wundervolles Erlebnis! Wir konnten Affen, Giraffen, Wasserschweine, Antilopen und verschiedene Vögel beobachten. Außerdem boten uns Zebras ein wunderschönes Fotomotiv, das uns die Faszination der Safari zumindest annähernd festhalten ließ. Auch Gruppen von Elefanten zeigten sich uns in der atemberaubenden Natur. Das sollte aber noch nicht alles sein: Wir setzten unser Abenteuer im Serengeti Nationalpark fort. Die Serengeti ist eine weltberühmte Savanne, die sich vom Norden Tansanias, östlich des Victoriasees, bis in den Süden Kenias erstreckt. Der Begriff Serengeti ist abgeleitet aus dem Wort "esirinket" aus der Massai-Sprache und bedeutet "das endlose Land". Ein kurzer Exkurs zu den Massai:

Die Massai sind ein ursprünglich nomadisch lebendes Hirtenvolk, das heutzutage aber immer mehr sesshaft wird. Ihre Hütten sind aus getrocknetem Kuhdung, Lehm und Holzgerüsten. Die Frauen tragen einen karierten, meist roten Umhang und lange Ohrringe in ihren ausgeweiteten Ohrläppchen. Auch die Männer tragen einen traditionellen Umhang. Bei jungen Männern wird die Beschneidung im Rahmen einer Feier praktiziert. Hierzu wird der Kopf kahl rasiert, Milch darüber gegossen und eine schwarze Robe umgehangen, die noch Monate nach der Feier getragen wird. Nach der Beschneidung sind die jungen Männer nun Krieger. Möglichst viele an einem Kopfring befestigte ausgestopfte Vögel, die erfolgreich gejagt wurden, steigern das Ansehen bei jungen Frauen. Auch Mädchen werden im Übrigen vor der durch den Vater bestimmten Heirat beschnitten. Das Leben und die Kultur der Massai erscheint wie von einer anderen Welt bzw. aus einer anderen Zeit. Kaum zu glauben, dass diese Kultur und Bräuche tatsächlich dort heute noch so praktiziert werden. Allerdings konnten wir uns selbst davon überzeugen. Auf unseren Fahrten über das Land begegneten uns immer wieder die Traditionen der Massai. Man sah sie in ihren traditionellen, karierten Kleidern, junge Krieger mit schwarzem Umhang und Männer mit einem Kopfschmuck aus Federn sowie Hirten. Nun aber weiter zur Safari: In der Serengeti sahen wir neben den oben genannten Tieren, die wir auch im Tarangire-Nationalpark beobachten konnten, insbesondere Nilpferde, Geparden, Löwen und einen Leoparden, der auf einem Baum ruhte. Die Löwen lagen faul an Wasserlöchern, streckten sich und gähnten. Auch ein Löwenpaar, das andächtig in die Weite der Serengeti blickte, konnten wir entdecken und fotografieren. Diese wilden Tiere inmitten der Akazienbäume im schier endlos wirkenden Land zu beobachten, war atemberaubend. Hinter einer Herde von Antilopen tat sich ein Wirbelsturm auf und dann ging die Sonne an diesem unwirklichen und atemberaubenden Ort hinter der rot erleuchteten Savannenlandschaft unter.

Tag 14

Durch die Erfahrungen am Vortag war die Vorfreude auf den weiteren Tag in der Serengeti riesig! Auch heute sahen wir all die bereits genannten Tiere. Langweilig wurde die Safari aber auf keinen Fall. Bei der Beobachtung der Tiere in ihren natürlichen Habitaten bieten sich immer andere Einblicke in ihr Leben. So sahen wir heute ein Löwenpaar in Aktion beim Geschlechtsverkehr und ein Rudel von Löwen, das völlig erschöpft von der Jagd neben der Beute saß und nach Luft schnappte. Heute übernachteten wir in einem wilden Camp Mitten in der Serengeti. Wir wurden eingewiesen, dass es sich hier um einen nicht durch einen Zaun o.Ä. geschützten Bereich handelt und man aufgrund wilder Tiere auf nächtliche Toilettengänge verzichten sollten. Und tatsächlich: In dieser Nacht schlich ein Löwe an den Zelten vorbei über den Campingplatz. Dies war am nächsten Tag sofort Gesprächsthema. Zum Glück hat sich aber wohl jeder an die Anweisung gehalten, zumindest fehlte keiner.

Tag 15

Der Tag begann nochmal mit einer wundervollen Safari in der Serengeti und endete mit einer atemberaubenden Safari im Ngorongoro Krater. Hier sahen wir insbesondere Hyänen, Schakale, Servale, Löwen, Wasserbüffel, Elefanten und Nashörner - damit waren die Big 5 komplett!

Tag 16 bis 26

Nach der Nacht am Rand des Ngorongoro Krater trennten sich unsere Wege für knappe zwei Wochen. Ich zog in eine WG in Moshi um dort ein Praktikum bei AJISO (Action for Justice in Society), einer Menschenrechtsorganisation zu machen und Korbinian reiste nach Malawi, in die Demokratische Republik Kongo und auf die andere Seite des Flusses Kongo in das Land Kongo sowie nach Benin, Ghana, die Elfenbeinküste und Burundi. Da wir aber nur von Ländern erzählen, in denen wir gemeinsam waren, warten wir mit einem ausführlichen Bericht, bis wir die Länder gemeinsam bereist haben.

Tag 27

Zwei Wochen später setzten wir unsere Reise fort und trafen uns in Ruanda - dem Land der 1000 Hügel.  Nach der Ankunft stand eine kleine Stadtrundfahrt in Kigali, der Hauptstadt Ruandas an. Abends kauften wir noch etwas für die kommenden Tage ein. Auffällig war, dass man gemütlich durch die Stadt schlendern konnte und einem nur freundliche Menschen begegneten außerdem war Kigali eine der saubersten Städte in der wir in Afrika bisher waren.

Tag 28

Von Kigali aus fuhren wir über das Land bis zur Grenze der Demokratischen Republik Kongo. Auf dem Weg boten sich immer wieder wundervolle Ausblicke auf die malerische Landschaft. Ruanda können wir mit seinen wunderschönen Landschaften und einer für afrikanische Länder überdurchschnittlichen Sauberkeit sehr empfehlen. Wir hätten gerne noch mehr Zeit in dem Land der 1000 Hügel verbracht, aber den Fahrer, der uns zu einer Tour in die Demokratische Republik Kongo an der Grenze abholen sollte, hatten wir bereits organisiert.

Nach ein paar Schwierigkeiten an der Grenze waren wir nun in dem Land, das seit den 1990er-Jahren eine der schwersten humanitären Krisen weltweit erlebt. Drei Viertel der Einwohner leben unter der Armutsgrenze und obwohl es das wasserreichste Land Afrikas ist, hat nur etwa jeder vierte Kongolese Zugang zu hygienisch unbedenklichem Wasser.

Eigentlich wollten wir im Virunga Nationalpark ein Gorilla-Tracking machen, da hier aber wenige Zeit vorher eine Rangerin getötet und zwei Touristen entführt wurden, wurde eine solche Wanderung vernünftigerweise nicht mehr angeboten. Der Nationalpark wird auch als das gefährlichste Schutzgebiet der Welt bezeichnet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden wohl über 100 Ranger von Milizionären oder Wilderern ermordet. Auch von den dortigen Virunga-Vulkanen geht eine Gefahr aus. So ist der ca. 20 Kilometer nördlich von Goma gelegene Mount Nyiragongo als der wohl tödlichste Vulkan Afrikas im Jahre 2021 ausgebrochen und hinterließ mindestens 32 Tote, Chaos und Verwüstung.  Auf dem Programm stand nun eine Fahrt durch Goma, eine Stadt mit etwa zwei Millionen Einwohnern nahe der Grenze zu Ruanda. Mit Ausnahme weniger Fotostopps, z.B. am nahegelegenen Kivu-See, beobachteten wir vom Fahrzeug aus. Wir fuhren vorbei an kleinen, verfallenen Baracken und wenigen hervorstechenden schöneren Häusern bis wir eine Sicht auf einen der acht Vulkane im Ostafrikanischen Grabenbruch hatten. An einer Schranke hielten wir an und unser Fahrer fragte, ob wir hier weiterfahren wollen oder umkehren. Außerhalb der Schranke würde er keine Sicherheit mehr gewährleisten. Bei unserer Entscheidung unterstützte uns eine alte Frau, die neben unserem Wagen stand, zu uns hinein blickte und mit der flachen Hand eine Bewegung an ihrem Hals machte, als würde sie ihre Kehle durchschneiden. 

Wir fuhren also zurück, das war abenteuerlich genug! Nach diesem Erlebnis ging's weiter nach Uganda zum Lake Bunyonyi. Um zu unserer Unterkunft für diese Nacht, dem Rock Resort, zu kommen, überquerten wir den See mit einem kleinen Boot. Die Überfahrt war traumhaft, wir genossen die langsame Fahrt zwischen der idyllischen Hügellandschaft hindurch. Von unserer einfachen, aber romantischen Hütte aus hatten wir noch einmal einen wundervollen Blick auf die von der untergehenden Sonne in Rottöne getauchte malerische Landschaft.

Tag 29

Heute holten wir das Gorilla-Tracking nach, das wir in der Demokratischen Republik Kongo nicht machen konnten - und zwar im Mgahinga Nationalpark in Uganda. Dieser liegt im Grenzgebiet zu Ruanda und zur Demokratischen Republik Kongo und bietet zahlreichen Berggorillas an den Hängen der Virunga-Vulkane Lebensraum. Hier werden Gorilla-Trackings angeboten zu einer Gorilla Familie, die seit 7 Jahren konstant im Mgahinga lebt. Bei der Anreise begegneten uns ein paar einheimische Kinder, die nach Wasser fragten und sich über jeden Schluck des Trinkwassers aus unseren Flaschen freuten. Nach einer kurzen Einführung zum richtigen Verhalten bei der Begegnung mit den Gorillas begann unsere Wanderung in einer kleinen Gruppe Reisender, geführt von Rangern und mit einem Stock ausgestattet. Wir hatten Glück und schon nach einer verhältnismäßig kurzen Wanderung durch die Wälder sahen wir die Berggorillas - sogar einen Silberrücken und ein Baby. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis, die stark vom Aussterben bedrohten Tiere in freier Wildbahn zu besuchen. Die Gorillas ließen sich von uns nicht weiter stören und gingen ihren gewohnten Tätigkeiten nach. Den mächtigen Tieren so nahe zu sein und ihnen aus nächster Nähe in die Augen sehen zu können, war einfach nur magisch. Eine Frau unserer Gruppe stand einem Gorilla wohl unbeabsichtigt im Weg, sodass er sie mit seiner Hand berührte und sanft zur Seite schob. Die Frau und alle, die diesen Moment sahen, waren schockiert und überwältigt zugleich und sahen sich fassungslos von dem Erlebten an. Auch wenn es sich um ein teures Abenteuer handelt, sind wir überglücklich, dass wir diese einzigartige und unvergleichliche Erfahrung machen konnten. Anschließend machten wir uns auf den Weg durch den nahegelegenen Bwindi-Nationalpark, in dem wir zahlreiche andere Affenarten entdecken konnten, zu unserer Unterkunft für die Nacht - der Enjojo Lodge. Hier nächtigten wir nach einer wohltuenden Außendusche in einer einfachen, aber romantischen Hütte.

Tag 30

Heute stand eine Safari im 1952 gegründeten Queen-Elizabeth-Nationalpark an. Hier konnten wir neben Affen, verschiedenen Vögeln und Antilopen auch Wildschweine, Nilpferde, Büffel und Waldelefanten beobachten. Anschließend besuchten wir die Crater Lakes und machten eine Bootsfahrt auf dem Lac Edouard, einem See, dessen Großteil in der Demokratischen Republik Kongo und dessen Nordostteil in Uganda liegt. Unser Boot steuerte an dutzenden Nilpferden vorbei. Nilpferde sind überigens die gefährlichsten Wildtiere Afrikas - sogar vor Löwen. Anschließend übernachteten wir im Kibale Camp.

Tag 31

Da wir finden, dass Affen besonders faszinierende Lebewesen sind, können wir kaum genug davon bekommen und so stand heute der Kibale Nationalpark auf dem Programm! Der Nationalpark besitzt eine der höchsten Primatendichten weltweit. Hier machten wir ein Schimpansen-Tracking. Insgesamt war die Wanderung zwar nicht ganz so abenteuerlich wie das Gorilla-Tracking im Mgahinga Nationalpark, allerdings waren die Schimpansen nicht weniger schön zu beobachten. Auch das Gefühl, wenn sie dich mit ihren leuchtenden Augen ansahen, war nicht weniger faszinierend und einfach ein wunderschönes Erlebnis. Anschließend fuhren wir in die Hauptstadt Ugandas - nach Kampala - und dann in das Hotel Living Waters Resort an der Quelle des Nil am Viktoriasee, wo wir in einer Hütte mit wundervoller Aussicht nächtigten. 

Tag 32

Bis zu unserem abendlichen Flug nach Sansibar genossen wir die Aussicht auf die Quelle des Nil sowie die Stille und beobachteten einige dort lebende Affen. Das Geheimnis des heiligen ägyptischen Flusses hat die Menschen Jahrtausende lang beschäftigt. Nun weiß man, dass der längste Fluss Afrikas aus zwei Quellflüssen gebildet wird - dem sogenannten Blauen Nil, der in Äthiopien entspringt und dem größeren Weißen Nil. An der Quelle dieses ca. 3.800 Kilometer langen weißen Nil waren wir nun und genossen es in vollen Zügen. Wir fuhren am Viktoriasee entlang nach Entebbe, von wo aus wir abends nach Sansibar flogen.

Tag 33

Wir begannen den Tag mit einer Stadtbesichtigung von Stone Town, dem ältesten Stadtteil Sansibars. Die Gebäude der Hauptstadt des tansanischen Teilstaates wurden überwiegend aus hellem Korallenkalkstein errichtet. Obwohl die Stadt beeindruckend war, verschlug es uns anschließend wieder in die Natur - genauer gesagt in den Jozani-Nationalpark. Dieser ist berühmt für den Roten Stummelaffen. Außerdem leben hier eine besondere Duckerart und die Sansibar-Servalkatzen sowie zahlreiche Vogel- und Schmetterlingsarten. Da wir auf der Insel im indischen Ozean natürlich auch Strandurlaub geplant hatten, ging es anschließend in unser Hotel für die nächsten drei Nächte - in das Hotel African Sun Sea Beach Resort.

Tag 34

Heute genossen wir das türkisfarbene warme Meer, den feinen weißen Sandstrand sowie die durch die Meeresbrise gebogenen hohen Palmen und ließen uns mit leckerem Essen und Getränken verwöhnen. Aber auch in der wundervollen Poollandschaft konnten wir entspannen - zumindest bis das Hotelpersonal mit lauten Gesängen und Trommeln auf das angerichtete Abendessen aufmerksam machte, was aber bei allen gute Laune verbreitete. Gesungen wurde übrigens das Lied "Jambo bwana", was  Swahili ist und als Begrüßung dient. Das Lied ist definitiv ein Ohrwurm und wird wohl jedem Reisenden in Tansania oder Kenia das ein oder andere Mal begegnen. Auch die Worte "Hakuna Matata", was so viel bedeutet wie "keine Sorgen", wird man dort hören. Auch aufgrund meines Praktikums bei "AJISO" in Tansania, habe ich vor der Reise ein paar Worte Swahili gelernt, was die Einwohner immer sehr freute

Tag 35

Auch heute genossen wir einen entspannten Tag an dem malerischen Sandstrand. Übrigens stets Hand in Hand, da der nette und amüsante Inhaber des Hotels meinte, wir Verliebten sollten die Tage an dem Traumstrand voller Romantik und Zweisamkeit gestalten - er möchte uns hier zu jeder Zeit Händchenhalten sehen. Abends konnten wir noch einen spektakulären Blutmond über dem Meer beobachten.

Tag 36

Heute ließen wir die Trauminsel hinter uns und flogen nach Kenia. In Nairobi - der Hauptstadt Kenias - machten wir eine Stadttour und anschließend eine Safari im Nairobi-Nationalpark. Neben den erwarteten Slums überraschte die Stadt mit modernen und mächtigen Gebäuden. Da der Nairobi-Nationalpark im Stadtgebiet liegt, ergeben sich faszinierende Fotomotive mit Wildtieren im Vordergrund und der Skyline der afrikanischen Stadt im Hintergrund. In dem Reservat leben zudem die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner. Nach der Safari besuchten wir das Sheldrick-Elefantenwaisenhaus. Hier finden verwaiste Elefantenkinder ein neues Zuhause, bis sie wieder ausgewildert werden. Die kleinen Elefanten bei der Fütterung zu beobachten war sehr süß, allerdings waren auch sehr viele Leute dort, sodass man stets auf der Suche nach einigermaßen freiem Blick war. Anschließend wartete schon das nächste tierische Highlight auf uns - das Giraffencenter. Hier kann man die wundervollen Tiere hautnah erleben, streicheln und füttern. Es gibt die Möglichkeit, auf Kopfhöhe mit den Giraffen zu stehen, wodurch das Erlebnis noch wundervoller wird und sich auch einzigartige Fotos machen lassen. Ein paar Touristen fütterten die Giraffen sogar mit ihrem Mund anstatt aus der Hand. Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch das Karen Blixen Museum. Hier befindet sich die damalige Kaffeefarm der Karen Blixen, die die Hauptfigur des Biografie-Filmes "Jenseits von Afrika" ist. Den Film hatten wir vor unserem Besuch angeschaut. Da er uns beeindruckt hat, war auch der Besuch des Museums ganz interessant. Im Hilton Garden Inn Airport Hotel in Nairobi ließen wir den Tag am Rooftop-Infinity-Pool und mit leckerem Essen ausklingen.

Tag 37

Heute flogen wir früh morgens mit einer Zwischenlandung im Tschad (Ndjamena) nach Rabat in Marokko. Hier besichtigten wir zuerst den als heilig verehrten Ort Chellah und dann den Hassanturm, der ein Wahrzeichen der Stadt ist, sowie die Kasbah der Oudayas, ein einzigartiges Gebäude, das sich durch seine blau-weißen Mauern auszeichnet. Nach einem Strandspaziergang übernachteten wir in einem traditionellen Riad in der Medina. Das Dar Maysanne können wir absolut empfehlen.

Tag 38

Der letzte Tag unserer Reise war gekommen. Diesen wollten wir nochmal richtig nutzen und besichtigten die ca. 4 Millionen Einwohner zählende Hafenstadt Casablanca. Das Highlight war definitiv die Hassan-II-Moschee - das zweitgrößte religiöse Gebäude Afrikas. Die Moschee ist nicht nur von außen überwältigend, sondern beeindruckt vor allem auch innen mit einer kunstvollen und prächtigen Ausstattung. In die monumentale Gebetshalle würde der gesamte vatikanische Petersdom hineinpassen. Dies war definitiv ein gelungener Abschluss unserer Reise!